Menu

Stiftung Warentest: Apple zieht mit iPhone 14 an der Konkurrenz vorbei

  • November 04,2022
  • Barbara Krüger

Apple iPhone 14 Pro im Test: Der Spaß ist zurück

Kaum Innovationen? Deutlich gestiegene Preise? Ja, vielleicht, aber das iPhone 14 Pro überzeugt trotzdem. Echte Highlights offenbaren sich auf den zweiten Blick.

Um die 200 Euro mehr im Vergleich zum iPhone 13 Pro: lange Gesichter bei allen, die sich in diesem Herbst ein iPhone 14 Pro kaufen mussten. Und da fängt es ja eigentlich schon an: denn keiner musste wirklich. Wir alle wollten trotzdem. Und so überrascht es, wie schnell der Frust über ein 1.500 Euro teures iPhone 14 Pro verfliegt. Das liegt daran, dass das Smartphone mit überraschenden Highlights aufwarten kann, die sich nicht auf den ersten Blick zeigen.

Inhalt:

Dynamic Island und – was war nochmal die andere „Innovation“?

Die leicht gehässige Zwischenüberschrift verrät es dir bereits: Ich war anfangs ein wenig konsterniert. Mein letztes iPhone war eine Dauerleihgabe des iPhone 12 Pro Max an unsere Redaktion, die Apples Agentur dann zurückverlangte. Nach einer kurzen „Zwischenexpedition“ auf Android und dem Samsung Galaxy A53 wollte ich wieder zurück zu einem iPhone. Ich zahle jeden Preis, hatte ich mir vorher noch gedacht, selbst wenn es 1.300 Euro würden! Man hat ja ein paar Jahre was davon, und Apple würde schon für spannende Innovationen sorgen.

Dynamic Island (große Version) im iPhone 14 Pro: Die Notch „verschwindet“.

Dass es schließlich 1.500 Euro für die 256-GB-Version plus Hülle plus Ladegerät würden und die beworbenen Innovationen überschaubar waren, das war eben ernüchternd. Offensichtlichste Highlights: Die „animierte Notch“ namens Dynamic Island und ein Always-on-Display, das bessere Android-Phones seit zehn Jahren haben. Das klang zu dem Preis nach keinem so guten Deal. Es gibt allerdings noch ein paar weitere Volltreffer und Aha-Momente, wie sich im Laufe des Tests herausstellen sollte.

Always-on-Display: Schnell wieder off geschaltet

Trotz des hohen Preises und der vermeintlich überschaubaren Innovationen machte das iPhone 14 Pro auf mich einen tadellosen ersten Eindruck. Und den hält es bis jetzt. Obwohl ich das Always-on-Display nach zwei Tagen im Einsatz ausgeschaltet habe. In meinen Tests hielt der Akku mit dauerhaft eingeschaltetem Display schlicht nur halb so lange. Knapp 24 Stunden mit Always-on-Display und über 48 Stunden ohne. Beides gemessen an meinem persönlichen Einsatz, also subjektiv, aber durchaus dauerhaft.

Always-on-Display im iPhone 14 Pro: Zieht viel Strom, braucht nicht jeder.

Und das ist schon das erste echte Highlight für mich: Ich komme mit einer Akkuladung im iPhone 14 Pro zwei Tage hin. Und das ist für ein mit 6,1 Zoll eigentlich eher kleines Smartphone noch lange keine Selbstverständlichkeit. Das Akkulaufzeitproblem im Apple-Universum: damit gelöst.

Es gibt viele schöne Möglichkeiten, die du über Apples eigene oder Drittanbieter-Widgets auf das Always-on-Display bringen kannst. Allerdings auch auf den Sperrbildschirm – also ist es gar nicht notwendig, es immer eingeschaltet zu lassen. Andere Nutzer wiederum kritisieren, dass das Always-on-Display nachts sehr hell schimmere und sich nicht weiter dimmen lasse. Stimmt beides auch.

Das iPhone 14 Pro dimmt das Always-on-Display je nach Umgebung. Hell ist es aber auch nachts.

Mir fiel als Kleinigkeit störend auf, dass das iPhone 14 Pro das Spotify-Widget bei einer laufenden Playlist zwar gut sichtbar mit Vor- und Zurück-Tasten auf dem Display anzeigt. Dass ich dann aber doch zweimal drauftippen muss, um einen Song zu skippen. Wo ist dann da der Vorteil?

Dynamic Island: Wait for it!

Kommen wir zur zweiten „Hauptinnovation“: der Dynamic Island. Viel diskutiert, für Android bereits kopiert und im Alltag des iPhone 14 Pro: wirklich schön. Es macht Spaß zu sehen, wenn das iPhone da oben, in keiner Weise störend, noch etwas einblendet. Wenn ich etwa etwas im Browser lese und gleichzeitig Musik oder ein Timer in Hintergrund laufen habe. Die Dynamic Island zeigt es mit aufeinander abgestimmten Farben an. Das ist schon schön und neben den rotierenden Lichtringen um die Frontkamera des Samsung Galaxy S10 eigentlich bisher der kreativste Umgang mit der Aussparung für Frontkamera und Gesichtserkennung.

Die Dynamic Island (oben) macht aus der Notch etwas Besonderes.

Ein echter Killer könnte es werden, sobald hier ein Ergebnis-Ticker zu sehen ist, etwa bei Sportveranstaltungen. Ich stelle mir das so vor: Wenn ich abends auf der Couch liege, was auf dem Smartphone lese und nebenbei die neuesten Infos vom Championsleague-Spiel auf der Dynamic Island eingeblendet bekomme, das nicht live im Free TV zu sehen ist. Wäre schon chefig.

Kurz gedrückt halten, dann wird das Fenster aus der Dynamic Island groß.

Die Frage ist natürlich: Wie oft nutzt man eigentlich so lange am Stück das eigentliche „Nebenbei-Medium“ Smartphone, dass man die Info aus der Dynamic Island dauerhaft sieht? Schaden zumindest tut es nichts, und im Gegenteil: Ich mag diese Animation. Sie ist kein Game Changer, aber jetzt nach drei Wochen Nutzung schon ein schönes Feature, das ich ungern wieder hergeben würde.

Kamera im iPhone 14 Pro: Zwei heimliche Volltreffer

Der Kamera im iPhone 14 Pro habe ich einen eigenen, längeren Beitrag gewidmet, denn darüber gibt es umso mehr zu erzählen. Kurz zusammengefasst finden sich hier zwei weitere echte Highlights, die auf den ersten Blick gar nicht so erscheinen.

Deine Zustimmung zur Anzeige dieses Inhalts Um diesen Inhalt von YouTube ansehen zu können, benötigen wir deine einmalige Zustimmung. Bitte beachte dabei unsere Datenschutzbestimmungen und die Datenschutzhinweise von YouTube. Über die Cookie-Einstellungen (Link in der Fußzeile) kannst du die Einwilligung jederzeit widerrufen. Zustimmen & Inhalt ansehen YouTube immer entsperren

Da wäre zum einen die Bildstabilisierung bei der Videoaufnahme. Apple hat zwar extra einen zuschaltbaren Actionmodus eingeführt. Bei meinen Tests stellte sich aber heraus, dass die Kamera auch ohne diesen Modus nahezu völlig bewegungsunempfindlich ist. Das sei noch einmal betont, damit es nicht einfach so untergeht: Verwackler in einem Video gibt es im iPhone 14 Pro nicht mehr. Apple hat sie schlicht und ergreifend abgeschafft.

Deine Zustimmung zur Anzeige dieses Inhalts Um diesen Inhalt von YouTube ansehen zu können, benötigen wir deine einmalige Zustimmung. Bitte beachte dabei unsere Datenschutzbestimmungen und die Datenschutzhinweise von YouTube. Über die Cookie-Einstellungen (Link in der Fußzeile) kannst du die Einwilligung jederzeit widerrufen. Zustimmen & Inhalt ansehen YouTube immer entsperren

Der andere Volltreffer, der sich nach einigen Tagen der Nutzung mehr und mehr als solcher herausstellt, ist der neue 2x-Zoom. Apple nutzt 12 Megapixel des neuen 48-Megapixel-Sensors um dir einen „verlustfreien“ 2x-Zoom zu bieten. Ganz stimmt das nicht, denn die Aufnahmen damit sind etwas schlechter, wie du auch in meinem Test der iPhone-14-Pro-Kamera siehst. Trotzdem sind die Bilder tags wie nachts gut, sie ergeben eine 48-mm-Brennweite und damit einen natürlichen Blickwinkel. Und schlicht und ergreifend hat das Fotografieren damit einfach Spaß gemacht. Ich nutze den 2x-Zoom mittlerweile am liebsten.

Der 2x-Zoom im iPhone 14 Pro macht Spaß und tolle Bilder – tags wie nachts

Apple hat damit das Rad nicht neu erfunden, das sei hier schon noch einmal betont. Eine hochauflösende Kamera zu nehmen und hier „verlustfrei“ heranzuzoomen, machen andere Hersteller auch schon seit Jahren. Als erstes wohl Nokia mit dem 808 PureView vor zehn Jahren und ein Jahr später, etwas massenkompatibler, mit dem Lumia 1020. Apple erreicht im iPhone 14 Pro im Vergleich dazu natürlich eine höhere Qualität.

„3x bessere Fotos bei Nacht“: Was soll das heißen?

Wozu auch der neue RAW-Modus beiträgt, mit dem du bei Aufnahmen am Tag auch von Hand weit hereinzoomen kannst. Darin sehen einige Foto-Experten bereits einen Gamechanger. Für meinen persönlichen Alltag ist es keiner, denn ich werde ihn selten benutzen. Toll ist alleine die Möglichkeit natürlich trotzdem.

Lo-Res-Zoom High-Res-Zoom mit 48 MP und ProRaw

Apple hat den Sensor im iPhone 14 Pro im Vergleich zum 13 Pro um 66 Prozent vergrößert – auf nun immerhin 1/1,28 Zoll. Das ist weder der größte Smartphone-Sensor auf dem Markt – das Xiaomi 12S etwa verwendet einen 1/1-Zoll-Sensor – noch fallen maßgebliche Unterschiede zur Hauptkamera im iPhone 13 Pro auf. Apple verspricht allerdings 2x bis 3x bessere Fotos mit allen drei Kameras des iPhone 14 Pro bei schlechten Lichtverhältnissen. Was auch immer das genau heißt: sollen sie heller sein oder nur detailreicher? Gute Bilder nahm ich zumindest mit allen drei Kameras auch wirklich auf:

0,5x 1x 2x 3x Gute Bilder mit allen Zoomstufen im iPhone 14 Pro

Aufgefallen ist es mir bei der Frontkamera, als ich neulich mit Freunden abends in einem Straßencafé saß. Eine Freundin nahm erst ein Selfie von uns mit der Frontkamera in ihrem iPhone 13 Mini auf – was deutlich zu dunkel war. Die Frontkamera in meinem iPhone 14 Pro im Nachtmodus zauberte derweil ein taghelles Bild.

Gibt es also keinerlei Kritik an der Kamera im iPhone 14 Pro? Doch auch. Bilder mit dem Nachtmodus wirken teils künstlich akzentuiert oder übertrieben farblich. Der 2x-Zoom ist nicht ganz so verlustfrei, wie Apple es gerne hätte. Nachts sind Personen auf einzelnen Aufnahmen verwischt. Und auch der Autofokus macht bei Dunkelheit zu Weilen Schwierigkeiten.

Aber insgesamt ist die Kamera für eine Smartphone-Kamera schon sehr gut. Und vor allem fotografiere ich gerne damit.

Display: Die Abschaffung des Dunkels

Flüssige Darstellung, satte Auflösung, smoothes Scrolling? Ja, alles möglich und auch toll umgesetzt im iPhone 14 Pro mit dem 10-120 Hertz LTPO-Super-Retina-ProMotion-XDR-OLED-Display (mehr Buzzwords passen vermutlich nicht in eine Bezeichnung). Der 19,5:9-Formfaktor bietet eine Auflösung von 1.179 x 2.556 Pixeln, was eine hohe Pixeldichte von 460 ppi erlaubt. Toll – aber natürlich nicht einzigartig.

Gleißendes Sonnenlicht? Kein Problem, denn das Display im iPhone 14 Pro überstrahlt alles.

Mein ganz persönliches Highlight am Display des iPhone 14 Pro ist ohnehin seine maximale Helligkeit von 2.000 Nits. Apple ist hier zwar – wieder einmal – nicht der erste Hersteller mit einem so hellen Display – Sharp (!) war im vergangenen Jahr mit dem auch insgesamt beeindruckenden Aquos R6 früher dran.

Allerdings hat diese 2.000 Nits bisher noch kein anderer Smartphone-Hersteller überschritten. Das iPhone 14 Pro erreicht sie auch nur im gleißenden Sonnenlicht. Und hier lässt sich nach meinen Tests ganz klar sagen: Die Zeiten, in denen auf einem Display nichts mehr zu erkennen war, gehören damit der Vergangenheit an. Apple hat das Dunkel also gleich zweimal abgeschafft: Sowohl bei Aufnahmen mit der Kamera, als auch bei der Darstellung auf dem Display. Es ist alles immer hell genug.

Akku und Ladezeit: Super und geht so

Bislang waren gute Akkulaufzeiten eigentlich nur dem Pro-Max-Modell von Apple vorbehalten. Oben habe ich es bereits erwähnt: Seit ich das Always-on-Display im iPhone 14 Pro ausgeschaltet habe, komme ich mit einer Akkuladung jetzt problemlos zwei Tage hin. Bei einer durchschnittlichen Nutzung, nicht wenn ich etwa besonders viele Fotos damit mache oder E-Books damit lese. Aber selbst dann hätte ich keine Sorge, dass der Akku schnell schlapp macht.

Wäre doch das Wiederaufladen nur genauso komfortabel! Doch nach wie vor fehlt ein echter Schnelllademodus im iPhone 14 Pro. Mit einem Lightning-Stecker an einer Jackery Powerstation Explorer 1000 Pro kletterte der Akkustand in meinem Test in 1 Stunde immerhin von 7 auf 92 Prozent. Das ist gemessen an den Schnellladetechniken der chinesischen Hersteller zwar nicht schnell, aber noch okay.

Das vollständige Aufladen per MagSafe dauert um die 2 Stunden.

Weil Apple die Ladegeschwindigkeit auf den letzten Metern zusätzlich noch drosselt, dauert das Komplettaufladen am Kabel aber insgesamt fast anderthalb Stunden. Und das ist mir zu viel. Ein Top-Smartphone im Jahr 2022 sollte in weniger als 1 Stunde voll aufgeladen sein können. Ich finde, das ist nicht zu viel verlangt.

Kabellos mit dem MagSafe-Imitat eines Drittherstellers dauert das Laden bei meinem iPhone sogar noch einmal deutlich länger: von 20 auf 62 Prozent in einer Stunde und insgesamt etwas über 2 Stunden.

Die Hardware: Schau an, noch ein Highlight!

6,1 Zoll – das klang einst riesig und fühlt sich für mich mittlerweile klein an. Das iPhone 14 Pro liegt aber unglaublich gut in der Hand. Es wirkt beinahe wie der perfekte Formfaktor. Zwar mag ich mittlerweile eigentlich etwas größere Displays noch etwas lieber – die 6,5 Zoll bei Galaxy A53 fand ich für die Darstellung von Websiten, E-Books und Videos ideal. Was die ganzheitliche Bedienung angeht, bin ich mittlerweile aber eher beim iPhone 14 Pro und seinen 6,1 Zoll.

Das iPhone 14 Pro hat für viele Szenarien die perfekte Größe. Die Farbe ist hier übrigens nicht Weiß, sondern Gold.

Was im Vergleich zum größeren Galaxy A53 aber auch auffällt: Das kleinere iPhone 14 Pro ist ein paar Gramm schwerer. Schwerer wirkt wertiger – das ist das iPhone auf jeden Fall. Es ist dabei gut transportabel und wirkt auch nicht zu schwer oder mit seinen etwas dickeren Ausmaßen in einem Cover gar klobig. Ich finde das Gesamtpaket eigentlich ideal aufeinander abgestimmt.

Kamera-Hügel (inklsive Cover): Das iPhone 14 Pro liegt nicht gerade plan auf dem Tisch.

Die Stereo-Lautsprecher haben einen vollen, voluminösen und doch kristallklaren Sound und können zumindest vorübergehend gut als Ersatz für einen Laptop oder eine Jukebox dienen. Wenn ich etwa morgens beim Wachwerden gerne einen Blinkist-Blink höre, abends zu einem Headspace-Soundscape einschlafe oder auf der Couch ein YouTube-Video schaue, reicht mir der Sound des iPhones völlig.

Die Stereo-Lautsprecher im iPhone 14 Pro bieten einen tollen Klang.

Mikrofone im iPhone 14 Pro: Plötzlich rauschfrei

Das überraschende Highlight betrifft die Mikrofonqualität. Überraschend deswegen, weil ich in keinem anderen Testbericht etwas darüber gelesen habe und auch Apple kein Wort darüber verliert. Auch fehlt mir leider ein Vergleich mit dem iPhone 13 Pro. Das letzte iPhone, das ich getestet habe, war das oben bereits erwähnte iPhone 12 Pro Max. Und das hatte eine wesentliche schlechtere Mikrofonqualität mit einem klar vernehmbaren Hintergrundrauschen und -brummen. Das iPhone 14 Pro im Vergleich dazu: glasklar. Hör selbst:

iPhone 14 Pro: Testaufnahme

Auch hier ist das iPhone nicht das erste Smartphone, das eine rauschfreie Mikrofonqualität bietet – auch das konnte das Galaxy S10 etwa schon. Aber es ist das erste iPhone, in dem ich das feststelle und das in vielen Fällen ein anderes Mikrofon ersetzen könnte.

Ach so und ach ja: Dass da im iPhone 14 Pro mit dem A16 Bionic der aktuell schnellste Smartphone-Prozessor werkelt, Apps sofort starten und das Gerät auch wirklich immer bereit ist und alles ohne Verzögerung erledigt: das gerät hier schon beinahe zur Randnotiz. Die eine oder andere App mehr, als ich gedacht hätte, musste zu Weilen neu starten – was ich auf das RAM-Management zurückführe. Aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt an der Maschinerie.

Das System ist genügsam: Auf meinem iPhone 14 Pro ist noch massig Platz für Bilder, Apps und Videos

Von den 256 GB Speicher habe ich nach drei Wochen 32 GB belegt, davon 7 GB für Fotos und Videos und gerade einmal knapp 20 GB für iOS und Systemdateien. Das Betriebssystem ist hier also sehr sparsam unterwegs.

Das iPhone 14 Pro und iOS 16

Oben bereits erwähnt: Du musst dir vom Always-on-Display nicht den Akku leersaugen lassen, um die neuen Widgets auf dem Sperrbildschirm zu sehen. Ich benutze da sehr wenig von, habe das Wetter, den Sonnenuntergang, einen Fitnessring und eine Zusammenfassung eingehender Nachrichten angepinnt. Andere haben hier – auch über Drittanbieter – Sportergebnisse, News, Animationen und vieles mehr laufen. Macht schon Spaß – und ist natürlich nur für iPhone-Nutzer neu. Viele Android-Geräte bieten das schon lange.

Auf dem Sperrbildschirm unter iOS 16 kannst du dir viele Funktionen anzeigen lassen.

Spannend finde ich die Möglichkeit, Live-Text auf dem iPhone zu nutzen – was mittlerweile auch aus Videos Text auslösen kann.

Einmal benutzt, für toll befunden, aber noch keinen richtigen Anwendungszweck für gefunden: die Möglichkeit des Freistellens, also ein Bildmotiv mit einem Tipp vom Hintergrund zu lösen. Generationen von Photoshop-Nutzern haben hier etliche Arbeitsstunden investiert, um Hintergründe zu entfernen und Personen „auszuschneiden“. Etwas, was jetzt also künstliche Intelligenz übernimmt.

Und, ganz ehrlich: Abgesehen von der neuen Wetter-App, die jetzt noch mehr Daten anzeigen kann, habe ich mehr neue Funktionen von iOS 16 bisher noch nicht ausprobiert. Trotzdem ist mir iOS nach wie vor lieber, weil unaufgeregter als Android. Aber das mag eine persönliche Vorliebe sein.

Fazit: Ein beinahe tadelloses Gesamterlebnis

Also, einmal zusammengefasst: Das iPhone 14 Pro ist teuer, auffällige große Innovationen gibt es nicht. Dafür hat Apple einige Probleme, die Smartphones hatten, für immer gelöst: Es gibt nun wackelfreie Videos, rauschfreie Mikrofone und ein Display, auf dem du immer etwas erkennen kannst – ohne dass der Akku zu schnell schlapp machen würde.

Vor allem aber macht das iPhone 14 Pro Spaß. Das liegt nicht nur an Kleinigkeiten wie den Sperrbildschirm-Widgets, dem 2x-Zoom, dem schnellen Prozessor oder der guten Lautsprecherqualität. Es ist auch wieder einmal das Gesamterlebnis. Ich habe in diesem Jahr auch andere Flaggschiffe wie das Samsung Galaxy S22 Ultra oder das Xiaomi 12X getestet. Und beide haben nicht diesen insgesamt hervorragenden Gesamteindruck bei mir hinterlassen.

Also kurz gesagt: Apple verlangt viel Geld für das iPhone 14 Pro, liefert aber auch ein beinahe tadelloses Smartphone ab. Ich bin glücklich.

Ob du das auch bist, hängt natürlich von deinen Vorlieben ab. Und ich sage auch ganz klar: Apple muss aufpassen. Denn die Konkurrenz bietet mittlerweile ein ähnlich gutes Gesamterlebnis zu einem oft deutlich niedrigeren Preis; allen voran Google im neuen Pixel 7 Pro, das mit toller Software aufwarten kann und das in der 256-GB-Version für 999 Euro zu haben ist – für Vorbesteller übrigens inklusive einer Pixel Watch. Oha!

Das iPhone 14 Pro findest du auch bei EURONICS.

Apple iPhone 14, 14 Plus, 14 Pro und 14 Max im Test: Die Rekordbrecher

Apple genießt den Ruf als Premium-Marke. Aber was steckt dahinter? Der Ruf nach neuen, tollen Extras ist laut, die Entwicklung neuer Technologien geht augenscheinlich schleppend voran. Auch Apple werfen Kritiker vor, nicht mehr der starke Innovationstreiber von damals zu sein, sich stattdessen auf dem guten Ruf auszuruhen. IMTEST hat alle vier neuen Modelle im Test: Das iPhone 14, das iPhone 14 Plus, das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max. Wie gut sie wirklich sind, was neu ist und was sie besser als die Konkurrenz machen und ihre Vorgänger machen.

Apple iPhone 14 im Test: Modelle im Überblick

Auf einen Blick: Die wichtigsten Eckdaten der vier Apple iPhone 14-Modelle aus dem Test.

Display: Die neuen Apple-Smartphones gibt es in zwei unterschiedlichen Größen: 6,1 Zoll (Diagonale: 14,49 Zentimeter) sind es beim iPhone 14 und iPhone 14 Pro, 6,7 Zoll (Diagonale: 17,018 cm) groß ist der Bildschirm beim iPhone 14 Pro Max. Und auch das iPhone 14 Plus, das erst am 7. Oktober erscheint, besitzt solch einen großen Bildschirm.

Prozessor: Sowohl im iPhone 14 als auch im größeren iPhone 14 Plus arbeitet der Bionic-A15-Prozessor, der schon in den Pro-Modellen der 13. Generation zum Einsatz kam. Die Pro-Modelle der 14er-Serie sind hingegen mit dem neuen Bionic-A16-Prozessor ausgestattet.

Kameras: Die Hauptkamera, Ultraweitwinkel-Linse und Frontkamera des iPhone 14 knipsen Bilder mit 12 Megapixel (MP). Ein neuer Sensor soll jedoch für bessere Bilder sorgen – besonders bei Szenarien mit wenig Licht. Die Frontkamera ist erstmals mit einem Autofokus ausgestattet. Ein Tele-Objektiv fehlt erneut. Bei den Pro-Modellen hat sich noch mehr getan: Die Hauptkamera besitzt einen größeren Sensor mit 48 MP – Ultraweitwinkel, Selfie-Kamera und Tele-Objektiv bleiben bei 12 MP.

Das iPhone 14 lässt nach wie vor die Notch in das Display ragen. Das Blau ist nun heller als noch beim Vorgänger. Nach wie vor gibt es beim nicht-Pro nur zwei rückseitige Kameras.

Das iPhone 14 Plus bringt den größeren Bildschirm. Qualitativ ist er gleichauf mit dem des iPhone 14. Auch beim Plus-Modell gibt es rückseitig nur zwei Kameras. Ein Tele-Objektiv fehlt somit. Im Vergleich: Links das handlichere iPhone 14, rechts das größere iPhone 14 Plus.

Das iPhone 14 Pro verzichtet auf die klassische Notch. Kamera und Sensoren kommen dafür in einer pillenförmigen Aussparung. Das iPhone 14 Pro ähnelt rückseitig dem Vorgänger wie ein Ei dem anderen. Die hochwertige Verarbeitung des Gehäuses überzeugt auch beim iPhone 14 Pro.

Größer als das 14 Pro ist das iPhone 14 Pro Max. Der Name ist Program: Maximale Laufzeit bei maximal großem Bildschirm. Das matte Finish der Rückseite verleiht den Pro-Modellen einen edleren Look.

iOS 16 für iPhones: Alle neuen Funktionen, die besten Tipps iOS 16 für Ihr iPhone ist da – und bringt jede Menge neue Funktionen rund um Fotos, Nachrichten und Gesundheit mit.

Das Design des iPhone 14: Gewohnt hochwertig

Nicht mit jeder neuen iPhone-Generation erneuert Apple das Design seiner Premium-Geräte. Zuletzt ersetzte das iPhone 12 die abgerundete Form des Gehäuses durch einen kantigen Rahmen, und erinnerte damit an das iPhone 4 von 2010. Wenig überraschend also, dass das iPhone 14 dem Vorjahresmodell iPhone 13 nahezu identisch ist. Gar nicht schlimm, da Apple die Technik wie gewohnt in ein schickes Kleid aus Aluminium und Glas hüllt. Auf der Rückseite wird der Generationenunterschied besser deutlich. Der Kamerabalken – oftmals auch Kamerabuckel genannt – fällt beim iPhone 14 etwas größer aus. Der Hügel versetzt das Handy in eine minimale Schräglage, wenn es beispielsweise flach auf einem Tisch liegt. Doch keine Panik: Eine Schutzhülle schafft Abhilfe, kann außerdem noch schick aussehen. Eine Auswahl hat IMTEST im separaten Artikel zusammengestellt.

Die besten iPhone-14-Hüllen und warum ein neues Case Pflicht ist Form und Maße sind dem iPhone 13 sehr ähnlich, aber der Teufel steckt im Detail.

Das leistungsstärkere iPhone 14 Pro ist minimal dicker als das Basismodell, bietet aber auch einen 6,1 Zoll großen Bildschirm. Es wiegt auch mehr, da beide Pro-Modelle statt auf Aluminium auf stabileres Edelstahl setzen. Das Schwergewicht in der Runde natürlich das iPhone 14 Pro Max. Satte 240 Gramm bringt das Flaggschiff der neuen iPhone-Generation auf die Waage. In der Hand macht sich das Handy durchaus bemerkbar. Schade, dass Apple beim Mini-Modell den Rotstift angesetzt hat. Denn das wurde komplett gestrichen. Stattdessen gibt es ein weiteres, großes Modell mit dem iPhone 14 Plus.

Die Pro-Modelle (im Bild das iPhone 14 Pro) kommen ohne Notch aus, setzen dafür auf Aussparungen. Darin verbergen sich die Selfie-Kamera und das Face-ID-Sensor. © Apple / Imtest

Beim iPhone 14 und iPhone 14 Plus bleibt die Notch erhalten. © Apple / Imtest

Das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max erscheinen in den Farben Silber, Schwarz, Gold, Dunkelviolett. Die Pro-Modelle kommen ohne Notch aus, setzen dafür auf Aussparungen. Darin verbergen sich die Selfie-Kamera und die Face-ID-Sensoren. Spannend ist dabei, dass die Aussparung nicht nur physisch, sondern auch virtuelle Funktionen einnimmt. Als sogenannte Dynamic Island verwandelt sie sich in eine informative oder interaktive Anzeige, die unabhängig vom Hauptbildschirm agiert. So lassen sich etwa Fußball-Ergebnisse kontinuierlich verfolgen, auch wenn der Nutzer das iPhone anderweitig nutzt. Im Test gefiel das Feature auf Anhieb. Das Abspielen von Musik wird so schick auf dem Display untermalt.

A16-Bionic-Chip: Neue Chips nur für Pros

Apples hauseigene Chip-Reihe für Mobiltelefone zählt zu den schnellsten auf dem Markt. Die Chipsätze zeichnen sich zudem durch hohe Energie-Effizienz, rasantes Rechentempo, KI-Berechnungen ganz ohne Cloud-Anbindung und die lokale Verschlüsselung von Daten aus.

Der A15-Bionic-Chip steckte bereits im iPhone 13 Pro und bleibt auch der Rechner im iPhone 14 und iPhone 14 Plus. Dennoch bleibt nicht alles beim Alten. Besonders in Kombination mit der Kamera hat Apple die Prozessorleistung nochmal mit cleveren Features aufgebohrt – doch dazu später mehr. Dennoch muss sich der etwas betagte Chip nicht verstecken. Im Testlabor sahnte der Prozessor erneut Spitzenwerte ab – genau genommen 4779 bzw. 4.656 Punkte (iPhone 14 und iPhone 14 Plus) im Leistungsmessprogramm Geekbench 5. Auch die Grafikleistung erreicht Top-Werte – wenig überraschend, dennoch erfreulich.

Hingegen spannender: Die Pro-Modelle stattet Apple erstmals mit dem brandneuen A16-Bionic-Prozessor aus. Apples nächste CPU-Generation setzt sich zwar ebenfalls aus vier Effizienz- und zwei Perfomance-Kernen zusammen – soll jedoch rund 20 Prozent weniger Strom verbrauchen und gleichzeitig mehr Leistung bringen.

So testet IMTEST Smartphones Tele-Zoom, 5G, OLED-Display und neuster Prozessor – in Smartphones steckt viel Technik. Aber was kann die wirklich? So testet IMTEST Smartphones.

Power-Prozessor A16 im Test

Klingt nach einer guten Mischung, doch wie sieht es in der Praxis aus? Kurzum: ziemlich gut. Sowohl das iPhone 14 Pro als auch das iPhone 14 Pro Max stecken alle bisher getesteten iPhones mit ihrer CPU-Leistung in die Tasche. Heißt in Zahlen: 5.147 Punkte beim Pro-Max-Modell und 5.534 Punkte bei der Pro-Variante – absolute Spitzenwerte. Anwendungen starten sehr schnell und auch der Wechsel zwischen Apps geht super fix über die Bühne. Darüber hinaus hat Apple die Grafikleistung aufgebohrt. Videobearbeitungen sollen jetzt noch besser klappen. Außerdem kümmert sich der Prozessor um neue Features wie das Always-on-Display, das ausgewählte Widgets permanent anzeigt – dabei aber Energie spart und somit die Akkulaufzeit verlängert. Kleiner Dämpfer: Die Funktion ist den Pro-Modellen vorbehalten – Besitzer und Besitzerinnen der Basismodelle gucken dementsprechend in die Röhre.

Das Always-On-Display zeigt bei den Pro-Modellen Infos an, ohne dass das iPhone per Fingertipp oder Tastendruck angeschaltet werden muss. Auf Wunsch gibt es Widgets für den Wetterbericht, Termine und mehr. © Apple / Imtest

Die besten Smartphones 2022: Test und Vergleich Welche sind die besten Smartphones für 2022? IMTEST hat die Top-Geräte getestet.

Display: Knackig scharf, brillant und hell

Ein weiteres Herzstück eines jeden iPhones ist das Display: Das ändert sich auch mit der 14. Generation nicht. Wie bei dem iPhone 13 kommt bei allen Modellen des iPhone 14 Apples brillantes Super Retina XDR Display zum Einsatz. Alle Modelle glänzen beispielsweise mit sehr hoher Farbtreue. Heißt: Farben werden natürlich und nahezu originalgetreu wiedergegeben – sodass sie schön satt, jedoch zu keinem Zeitpunkt überdreht wirken. Auch intensive und knallige Farben des erweiterten Farbraums DCI-P3 zeigen die Bildschirme sehr präzise an.

Zudem punkten die Geräte beim Abspielen von High-Dynamic-Range-Inhalten, die sich besonders durch mehr Detailreichtum in hellen sowie in dunklen Bildbereichen auszeichnen. Bild- und Videobearbeitungen am Smartphone klappen so besser – besonders mit dem iPhone 14 Pro Max. Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,7 Zoll ist reichlich Platz da, um selbst mit den Fingern feine Justierungen vorzunehmen. Auf den 6,1 Zoll großen Bildschirmen des Pro-Pendants und des Basismodells muss man jedoch in gewissen Situationen etwas genauer hinsehen.

Aber auch diese Displays unterscheiden sich maßgeblich voneinander – wenn man einen Blick auf die Bildwiederholrate wirft. Während die Pro-Modelle 120 Bilder in der Sekunde (Hertz) darstellen können – wodurch selbst schnelle Objekte wie Fußbälle flüssig über den Bildschirm fliegen – kommen das herkömmliche iPhone 14 und die Plus-Variante nur auf 60 Hertz – ein dürftiger Wert. Längst sind 90- bis 120-Hertz-Displays der gängige Standard auf dem Markt – besonders in dieser Preisklasse.

Der Bildschirm des iPhone 14 ist bei hoher Sonneneinstrahlung hell. Gemessen am Preis dürfte er aber deutlich mehr aufdrehen. © Apple / Imtest

Strahlen um die Wette: Die hellsten Displays auf dem Markt

Die gemessenen Spitzenhelligkeiten fallen unterschiedlich hoch aus, sind bei den Pro-Modellen aber hervorragend. Im Testlabor belegte das herkömmliche iPhone 14 den dritten Platz mit einer gemessenen Helligkeit von 773 Candela pro Quadratmeter, das iPhone 14 Plus erreicht etwas mehr mit 787 cd/qm – ein gutes Ergebnis. In diesem Preisbereich wären aber 1.000 cd/qm angebracht. Die Pro-Modelle spielen hingegen in einer ganz anderen Liga. Das iPhone 14 Pro strahlte mit gemessenen 1.562 Candela pro Quadratmeter wie kein anderes Smartphone und lässt selbst neue Konkurrenten wie Samsungs Falt-Smartphones Galaxy Z Fold 4 und Galaxy Z Flip 4 weit hinter sich. Doch es geht noch heller, wie das iPhone 14 Pro Max. Mit einer gemessenen Spitzenhelligkeit von 1.883 Candela pro Quadratmeter erreicht es einen nie dagewesene Höchstwert und sichert sich zurecht den ersten Platz in dieser Teildisziplin aller Smartphones. Selbst bei sehr hoher Sonneneinstrahlung liefert es damit ein gut ablesbares Bild.

Kameras: Mehr Megapixel für die Pros

Wichtig ist die Verbesserung der Kamera-Technik bei einem Smartphone. Bei kaum einem technischen Bestandteil sind die Unterschiede zwischen Smartphones derart groß. Fotografie ist eben eine Wissenschaft.

Rein technisch hat sich auf dem Papier nicht sehr viel getan. Das iPhone 14 und iPhone 14 Plus haben nach wie vor keinen Telezoom und verspielen damit Punkte auf dem Teststand. Bei vierfacher Zoomstufe fehlt es an Details. Die Pro-Modelle erreichen hingegen mit dem Teleobjektiv eine sehr hohe Schärfe.

Bei Tageslicht sind alle drei Modelle etwa auf dem selben Niveau. Die Hauptkamera zeigt sehr detailreiche und plastische Aufnahmen bei natürlicher Farbwiedergabe – eine Wonne. Bei sehr wenig Licht verbessert sich das Resultat im Vergleich zu den Vorgängern, vor allem bei den Pro-Modellen. Deren Sensor bietet mit 48 Megapixeln viermal so viele Pixel wie noch beim 13 Pro (Max) mit 12 MP. Das soll eine höhere Licht-Ausbeute gewährleisten. Das Licht von vier Sensor-Pixeln bündelt das System auf einem Foto-Pixel. Darum lösen Aufnahmen trotz des größeren Sensors weiterhin mit 12 MP auf.

Auf dem Teststand des Prüflabors zeigten sich die Unterschiede. Die Aufnahmen erschienen bei sehr dunkler Umgebung etwas heller, waren weniger von Rauschen gezeichnet. Farbtreue und Detailstufe sind auf dem hohen Niveau der Vorgänger. Das iPhone 14 zeigt bei ebenfalls sehr dunkler Umgebung etwas weniger Details als die Pro-Modelle, aber immer noch gute Aufnahmen.

Kritik gibt es für die Selfie-Kamera aller drei Modelle. Bei Tageslicht fängt sie noch viele Details ein. Bei wenig Umgebungslicht hingegen ist das Bildrauschen sichtbar, es fehlt an Details, farbige Flächen sehen teils verwaschen und matschig aus – nicht so beim Vorgänger. Dafür bietet der neue Auto-Fokus bei Selfie-Aufnahmen eine schnellere Motiverfassung.

Die Hauptkamera aller drei Modelle schießt bei Tageslicht detaillierte Fotos. © IMTEST

Voll im Fokus: Das Spiel mit geringer Schärfentiefe bewerkstelligen die iPhones hervorragend. © IMTEST

Der Ultraweitwinkel aller drei Modelle liefert gut aufgelöste Aufnahmen. © IMTEST

Der Ultraweitwinkel zeigt scharfe Aufnahmen. Bei Bewegung kommt es auf Smartphones generell zu leichten Unschärfen, wie am Pferdekopf zu sehen. © IMTEST

Das iPhone 14 Pro (Max) zeigt bei seinen Zoom-Aufnahmen (links) mehr Details als das iPhone 14 (rechts), dem ein Tele-Objektiv fehlt. Bei einfacher Vergrößerung nimmt das Vögelchen wenig vom Bild ein.

Der neue Autofokus sorgt für eine schnelle Fokussierung bei Selfies. © Apple / Imtest

Akku-Leistung: Wahre Dauerläufer

Neben der Leistung und der Kamera hat Apple auch den Akku verbessert – doch nicht bei jedem Modell. Im iPhone 14 kommt nun ein Akku mit 3.279 Milliamperestunden (mAh) Kapazität zum Einsatz. Zum Vergleich: Im iPhone 13 sind es 3.227 mAh. Im iPhone 14 Pro sind es 3.200 mAh – ebenfalls ein Gewinn zum direkten Vorgänger. Einen anderen Kurs schlägt das Pro-Max-Modell ein. Mit einer Akku-Kapazität von 4.323 mAh muss es im Vergleich zum iPhone 13 Pro Max mit 4.352 mAh ein paar Federn lassen. Aber wie wirken sich die blanken Zahlen auf die Praxis aus?

Im Test zeigt sich, dass die verbesserte Effizienz der Prozessoren einen deutlich größeren Einfluss auf die Laufzeit hat, als die reine Kapazität der Energiespeicher. Zur Erklärung: Die Prüfer spielen ein Full-HD-Video per WLAN-Stream ab. Vergleichbare Bedingungen werden mit einer Bildschirmhelligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter geschaffen. Und siehe da: Das iPhone 14 Pro Max hat mit einer Laufzeit von 19:46 Stunden den längsten Atem bewiesen, dicht gefolgt vom iPhone 14 Plus mit 19:22 Stunden. Es folgt das iPhone 14 Pro mit 16:50 Stunden. Schlusslicht bildet das iPhone 14 mit 15:10 Stunden. Alle vier Geräte ergattern damit ein sehr gut und übertreffen ihre Vorgänger deutlich.

Doch selbst das ausdauerndste iPhone ist irgendwann auch mal leer. Dann zählt die Ladegeschwindigkeit – die bei der 13. Generation für Unmut bei den Prüfern sorgte. Daran hat sich leider nichts geändert. Die Ladeleistung mit maximal 20 Watt sorgt für eine Dauer von etwa 1:40 bis über 2:00 Stunden, je nach Modell. Turboladung gibt es also nicht.

Akkulaufzeit der neuen Modelle im Vergleich zu den Vorgängern

iPhone 13 iPhone 13 Pro iPhone 13 Pro Max Akkulaufzeit in Std.: Min. 12:31 13:10 17:06 iPhone 14 iPhone 14 Pro iPhone 14 Pro Max Akkulaufzeit in Std.: Min. 15:10 16:50 19:46

Apple iPhone 14: Preise und Verfügbarkeit

Seit dem 16. September sind das iPhone 14, das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 pro Max erhältlich. Als viertes Modell aus der 14er-Reihe folgt das iPhone 14 Plus schließlich am 7. Oktober.

Die Preise für das iPhone 14 starten ab 999 Euro, das iPhone 14 Plus wird in der kleinsten Speichervariante mir 128 GB ab 1.149 Euro Euro erhältlich sein. Von beiden Modellen gibt es auch Varianten mit 256 GB und 512 GB Speicher. Das iPhone 14 Pro ist ab 1.299 Euro verfügbar, das iPhone 14 Pro Max kostet ab 1.449 Euro. In der Speicher-Variante mit 1 Terabyte, die ausschließlich die Pro-Modellen bieten, kosten die Geräte 1.949 Euro (iPhone 14 Pro) beziehungsweise – als erste iPhones überhaupt – über 2.000 Euro. 2.099 Euro verlangt Apple für das 14er Pro Max Modell.

In fünf Farben sind das iPhone 14 und iPhone 14 Plus erhältlich: Mitternacht, Blau, Polarstern, Violett und Product Red. © APPLE

Apple iPhone 14 und 14 Plus im Test: Fazit

Das iPhone 14 ist das günstigste der neuen Modelle. Im Vergleich zu den Pro-Modellen fehlen ihm dafür ein guter Kamerazoom, eine flüssige Bildwiedergabe mit mehr als 60 Hertz und der effizientere Prozessor. Im Vergleich zum Vorgänger beweist es trotzdem eine deutlich verbesserte Laufzeit, eine bessere Farbwiedergabe und insgesamt etwas bessere Fotoaufnahmen. Das reicht aus, um den Aufpreis von 100 Euro zu rechtfertigen und auch, damit sich die Note von einer 1,7 (gut, iPhone 13) auf eine 1,5 (sehr gut, iPhone 14) verbessert. Das iPhone 14 Plus überzeugt als erstmals größere Variante des normalen Modells, ist leistungstechnisch auf gleichem Niveau, beweist allerdings im Dauergebrauch den längeren Atem. PRO Scharfes, farbtreues Display, rasanter Prozessor, gute Hauptkamera, sehr gute Laufzeit, staub- und wasserdicht.

KONTRA Kein Tele-Zoom, Bildschirm mit nur 60 Hertz und nur guter Maximal-Helligkeit.

IMTEST Ergebnis: sehr gut 1,5

Apple iPhone 14 Pro und 14 Pro Max: Fazit

Stiftung Warentest: Apple zieht mit iPhone 14 an der Konkurrenz vorbei

Das iPhone 14 Pro: Im Hardware-Test der Stiftung Warentest liegen die 2020er-Modelle auf dem Spitzenplatz. Bild: keystone

Stiftung Warentest: Apple zieht mit iPhone 14 an der Konkurrenz vorbei

Apple sitzt wieder auf dem Smartphone-Thron. Die aktuelle iPhone-Generation und vor allem die Pro-Modelle schneiden im Test der Konsumentenschützer mit durchweg guten Noten ab. Trotzdem bleibt Luft nach oben.

Ein Artikel von

Noch kein einziges Smartphone hat im Test der deutschen Stiftung Warentest mit der Bestnote «sehr gut» abgeschnitten. Spoiler: Auch das iPhone 14 schafft es nicht – wenn auch nur knapp.

Das Topmodell iPhone 14 Pro Max kratzt mit der Note «gut (1.6)» bereits an der Grenze (ab 1.5 gibt es die Note «sehr gut»). Das neue iPhone schiebt sich damit jedoch an Samsung vorbei auf Platz eins im Smartphone-Ranking. Das sind die Ergebnisse.

Auch die Standard-Modelle überzeugen

Im Schnelltest der Stiftung Warentest schneiden alle iPhone-14-Modelle mit der Note «gut» ab. Die beiden Pro-iPhones erreichen die Endnote «gut (1.6)», das iPhone 14 und 14 Plus die Note «gut (1.7)».

Die Prüfer loben: «Die Stärken sind unter anderem ihre besonders guten Kameras und die tadellos funk­tionierende Gesichts­erkennung.» Auch die Displays und die Handhabung sind im Test «sehr gut».

Im Vergleich zu den Standard-Modellen sind das 14 Pro Max und 14 Plus mit grösseren Displays und mehr Akku ausgestattet. Die Hauptkamera löst beim iPhone 14 Pro mit 48 Megapixeln auf. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass Apple die Auflösung der Kameras erhöht. Die anderen Modelle bleiben bei 12 Megapixeln wie die Vorgänger.

iPhone 14 Pro und Pro Max: Die aktuell besten Handys im Test

Im Test erreichen die beiden Pro-Modelle die Gesamtnote «gut (1.6)». Die Tester lobten vor allem das brillante Display, die sehr gute Handhabung und die robusten Gehäuse. Den Falltest stecken die Geräte etwas besser weg als die Stan­dard-iPhones und erhalten auch bei der Stabilität die Teilnote «sehr gut».

Auffälligste Neuerung im Vergleich zu den Vorgängern ist die «Dynamic Island» im Display. Wo bisher eine Einkerbung im Display für die Selfie-Kamera und den Gesichtsscanner störte, sitzt jetzt eine deutlich kleinere pillenförmige Aussparung, die auch Benachrichtigungen anzeigen kann.

Weitere Neuheiten: Das Display ist jetzt immer eingeschaltet und zeigt im Ruhezustand einen abgedunkelten Bildschirm. Im Innern sorgt der aktuelle A16 Bionic-Chip für Power. Wer das neueste und stärkste iPhone sucht, ist beim 14 Pro richtig. Nicht mehr ganz im Hosentaschenformat ist das 14 Pro Max. Dafür besitzt es einen grösseren Bildschirm und mehr Akku.

Gut, aber nicht günstig: iPhone 14 und 14 Plus

Die Standard-Modelle sind das iPhone 14 und ganz neu in diesem Jahr das 14 Plus. Beide Geräte schneiden bei der Stiftung Warentest mit dem Urteil «gut (1.7)» ab. Damit liegen sie im grossen Smartphone-Vergleich gleichauf mit den Topmodellen von Samsung.

Im Gegensatz zum iPhone 14 Pro sind in den 14er-Modellen ein Kamerasystem mit nur zwei Linsen verbaut. Der Prozessor stammt aus dem letzten Jahr und das Display unterstützt keine 120 Hertz Bildwiederholung. Die Unterschiede in der Leistung sind im Alltag laut der Stiftung Warentest allerdings marginal.

Beim Display kommt OLED-Technik zum Einsatz. Die Grössen liegen bei 6.1 Zoll beim iPhone 14 und 6.7 Zoll beim iPhone 14 Plus. Ein Always-on-Display und die «Dynamic Island» gibt es bei den Standard-Modellen nicht.

Die Bewertungen der Stiftung Warentest fallen in allen wichtigen Kategorien sehr ähnlich zu den deutlich teureren Pro-Modellen aus: Auch das iPhone 14 ist «sehr gut» beim Display und der Handhabung. Im Falltest bleibt das Display frei von Schäden.

Das Fazit

Nur ganz knapp verfehlt Apple die beste Note «sehr gut» bei einem Smartphone und setzt sich mit den neuen iPhones auf die Spitzenplätze. Nur Samsung kann aktuell noch mithalten.

Allerdings verlangt Apple dafür auch einen stolzen Preis: Der Einstieg fängt beim iPhone 14 bei rund 930 Franken (bzw. 1000 Euro) an und beim 14 Pro Max bei 1300 Franken (bzw. 1499 Euro) – für die geringste Speichergrösse.

Luft nach oben bleibt bei den Funk­verbindungen und der Helligkeit des Displays. Apple wirbt mit dem hellsten Display in einem Smartphone, die Tester messen beim Samsung Galaxy S22 Ultra allerdings einen höheren Wert.

Die bessere Kamera, die «Dynamic Island» und bei den grossen Versionen auch der stärkere Akku sprechen für die Pro-Modelle. Das Fazit aus dem Test:

«Das iPhone 14 Pro ist wohl der grösste Versionssprung seit einigen Jahren. Dennoch können iPhone-13-Pro-Besitzer ruhig noch ein Jahr warten». quelle: test.de

Quellen

(dsc/t-online)

  • iPhone 14 Bewertung
  • Leave a Comment